Ambulanter Pflegedienst, 24-Stunden-Pflege, Hilfe von Angehörigen oder Hausnotrufsysteme – für Senioren gibt es immer mehr Möglichkeiten, den Umzug in ein Altenheim hinauszuzögern oder zu verhindern. In den eigenen vier Wänden fühlen sie sich nicht nur am wohlsten. Meist ist die Betreuung zu Hause auch günstiger als die Unterbringung in einem Pflegeheim.
Briefträger bringt nicht nur Post
Zusätzliche Unterstützung kommt jetzt von der Post. In Bremen startet ein bundesweites Pilotprojekt, das die deutsche Post gemeinsam mit den Johannitern auf die Beine stellt. In den kommenden Wochen und Monaten sollen Briefträger nicht nur für die Zustellung der Post verantwortlich sein. Sie sollen auch Dienstleistungen für Rentner übernehmen. Klingeln, nach dem Wohlbefinden fragen, Bargeld vorbeibringen oder über diverse Hilfsdienste informieren: All das soll künftig in das Aufgabenfeld der Post fallen.
„Post Persönlich“ startet Mitte Mai
Das Projekt „Post Persönlich“ soll Mitte Mai starten. Gegen eine Gebühr, deren Höhe aktuell noch nicht bekannt ist, sollen Briefträger in regelmäßigen Abständen von ein paar Tagen bei Senioren klingeln und kurz mit ihnen sprechen. Wenn alles in Ordnung ist, senden sie eine SMS an Angehörige. Gibt es einen Notfall, kontaktieren sie die Johanniter. Außerdem sollen sie auch den Kontakt zu jüngeren Menschen suchen, um diese gegebenenfalls als Helfer zu gewinnen. Neues Personal will die Post für das Projekt nämlich nicht einstellen.
Kooperation mit Wohlfahrtsverbänden, Sparkasse und AOK
Die Post arbeitet nicht nur mit den Johannitern zusammen, sondern kooperiert darüber hinaus auch mit vier Wohlfahrtsverbänden mit über 4.000 Helfern. Über deren Dienstleistungen sollen Briefträger ältere Menschen zukünftig informieren. Die Wohlfahrtsverbände bieten für sieben bis acht Euro pro Stunde zum Beispiel Hilfe im Haushalt an. Die AOK sieht eine Möglichkeit, Pflegekosten zu verringern und unterstützt die Verbände.
In Zusammenarbeit mit der Sparkasse will die Post einen kostenpflichtigen Bargeldlieferservice anbieten. Ab Juli sollen Kunden bis zu 500 Euro telefonisch bestellen können. Einmal pro Woche liefert ein Briefträger das bestellte Geld nach Hause. Auch die Möglichkeit, Behördenformulare telefonisch anzufordern, soll bald gegeben sein.
Das Projekt soll zunächst bis Ende 2019 stattfinden. Anschließend muss entschieden werden, ob die Stadt Bremen den Service weiterhin finanzieren wird. Für das Projekt investiert sie 245.000 Euro. Ob es „Post Persönlich“ nach der Testphase auch in anderen Städten geben wird, bleibt abzuwarten.
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