Inkasso-Drohung: Mit diesem Check vermeiden Sie Abzocke

  • Lesezeit ca. 1:30 Minute
Briefkästen an Handwand
© kalhh/pixabay.com

Ein Großteil derjenigen, die Post vom Inkassobüro erhalten, weiß nicht, ob die Forderungen gerechtfertigt sind. Trotzdem zahlen Betroffene in den meisten Fällen widerstandslos. Hauptgründe sind Unsicherheit und Angst vor noch teureren Konsequenzen. Das wissen auch Betrüger.


Viele Menschen haben in ihren Briefkästen schon Schreiben von Inkassofirmen gefunden. Wenn eine vertraglich vereinbarte Zahlung nicht rechtzeitig vorgenommen wurde, können Inkassobüros einschreiten, um die Forderungen einzutreiben.

Drohungen erfüllen ihren Zweck

Meist sind Betroffene mit den Inkassoforderungen restlos überfordert. Es wird mit Mahnbescheid, Gerichtsvollzieher oder Haftbefehl gedroht. Diese aggressive Herangehensweise verunsichert Verbraucher, sodass sie den Zahlungsforderungen ohne weitere Fragen nachkommen. Teilweise wissen sie gar nicht, an wen sie überweisen und warum. Sie bezahlen nicht nur die fällige Rechnung, sondern auch Mahngebühren und zusätzliche Inkasso-Gebühren. Diese können wesentlich höher ausfallen als die Rechnung selbst. Eine gesetzliche Regelung gibt es nicht.

Leichtes Spiel für Betrüger

Die Drohungen erfüllen also ihren Zweck. Und sie werden keinesfalls nur von Betrügern genutzt. Auch seriöse Inkassofirmen wenden in ihren Schreiben Formulierungen an, die Druck auf Verbraucher ausüben. Und das ist auch erlaubt. Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs sind solche Androhungen zulässig. Für Verbraucher ist es deshalb noch schwieriger, berechtigte Forderungen von Fälschungen zu unterscheiden.

Ruhe bewahren und Forderung hinterfragen

Wer Post von einer Inkassofirma erhält, sollte ganz in Ruhe prüfen, ob es sich um eine berechtigte Forderung handelt. Seriöse Firmen müssen im ersten Schreiben den Auftraggeber und den Grund für die Forderung nennen. Daraufhin können Betroffene ihre Unterlagen gründlich durchsehen und das Ganze überprüfen. Wer keinen Überblick über seine Finanzen hat, sollte das Inkassobüro anrufen und nachfragen. Wenn sich durch einen Anruf noch nicht geklärt hat, ob alles mit rechten Dingen zugeht, können Verbraucher im Rechtsdienstleistungsregister nachsehen. Denn jedes Inkassobüro muss dort registriert sein. Ist dies nicht der Fall, begeht der Betreiber eine Ordnungswidrigkeit.

Inkassoforderung online prüfen

Die Verbraucherzentralen bieten außerdem ein Online-Tool an, das schnelle Hilfe für Betroffene verspricht. Der Inkasso-Check ermöglicht eine kostenlose Überprüfung und gibt weiterführende Tipps im Umgang mit dem Schreiben. Verbraucher erfahren hier, ob sie der Zahlungsforderung nachkommen müssen und ob die Höhe der Kosten und Gebühren angemessen ist.

Betroffene müssen lediglich ein paar Fragen in einem Online-Bogen beantworten und erhalten daraufhin eine Ersteinschätzung zu ihrem individuellen Fall. Wenn danach noch etwas unklar ist, helfen die Verbraucherzentralen vor Ort mit einer persönlichen Beratung.

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