Amazon hat nahezu alles, was das Herz begehrt. Kein Wunder also, dass mehr als 90 Prozent der Deutschen schon einmal bei dem Online-Händler bestellt haben. Doch aus Gewohnheit oder Eile nehmen sich die wenigsten kurz Zeit, um ganz einfache Spartricks anzuwenden.
Nicht mit dem Smartphone shoppen
Die Software von Amazon erkennt genau, mit was für einem Gerät ein Kunde seine Bestellung aufgibt. Was viele nicht ahnen ist, dass sie bei einer Bestellung mit Smartphone, Tablet oder Mac oft mehr zahlen, als würden sie vom PC aus bestellen. Laut Verbraucherzentrale NRW wird es besonders teuer, wenn Kunden per iPad oder iPhone einkaufen. Und auch vom Mac aus kann der Einkauf kostspieliger werden als vom PC. Denn Händler gehen davon aus, dass Apple-Nutzer im Schnitt finanzstärker sind und schneller einmal tief in die Tasche greifen. Wenn ein Kunde per Smartphone shoppt, wird oft angenommen, dass er in Eile ist. Deshalb können auch hier die Preise höher ausfallen. Besonders bei größeren Anschaffungen sollten deshalb die Preise am PC verglichen werden. Mac-Nutzer können ihren Safari-Browser in den Einstellungen als PC-Browser tarnen.
Anonym surfen
Amazon erkennt nicht nur das Gerät, von dem aus geshoppt wird. Auch Kunden und deren Browserdaten werden mithilfe von Cookies sofort erkannt und bekommen eine personalisierte Startseite präsentiert. Genau die Produkte, die für den Kunden relevant sind, bekommt er dort auch angezeigt. Amazon hat bestimmte Informationen über den Kunden vorliegen. Dazu zählen zum Beispiel Interessen, Kaufverhalten und Kaufkraft. Bei Suchanfragen werden teurere Produkte deshalb oft oben angezeigt, wenn sie zu der Einschätzung des Kunden passen. Sie sind für ihn besonders verlockend und aus diesem Grund auch besonders teuer. Deshalb kann es sich lohnen, erst einmal anonym auf die Suche zu gehen. Jeder Browser besitzt einen Datenschutz-Modus, mit dem Nutzer weitestgehend anonym surfen können. Die Bezeichnungen sind je nach Browsertyp anders. Es gibt zum Beispiel den InPrivate-Modus von Microsoft oder das Inkognito-Fenster von Google Chrome. Wer auf diese Weise bei Amazon surft, Produkte in den Warenkorb legt und sich erst an der Kasse anmeldet, kann verhindern, dass es teurer als nötig wird.
Übrigens: Mit seiner App hat Amazon es besonders leicht, Kunden zu erkennen und ihnen verlockende Angebote anzubieten. App-Käufer werden außerdem häufig als unkritisch eingeschätzt. Die Preise können hier also noch einmal höher ausfallen.
Dynamic Pricing nutzen
Das gleiche Produkt gibt es zu jeder Tageszeit zum gleichen Preis? Falsch. Online-Händler passen ihre Preise nicht nur dem jeweiligen Verhalten ihrer Kunden an, sondern ändern diese auch zu bestimmten Tageszeiten. Wenn zum Beispiel die Anfrage steigt, werden die Artikel teurer. Dadurch können sich mehrere Preisänderungen innerhalb weniger Stunden oder Tage ergeben. Eine Software wertet dazu nicht nur Angebote der Konkurrenz aus, sondern berücksichtigt auch psychologische Aspekte. So sind zum Beispiel die Preise an Wochenenden oder abends am höchsten, weil dann die meisten Menschen genügend Zeit zum einkaufen haben. Wer am Wochenanfang früh morgens kauft, kann einiges sparen.
Zwischenschritt Warenkorb
Mit etwas Geduld und Glück können Kunden günstigere Angebote erhalten. Denn wer einen Artikel in seinen Warenkorb legt, die Bestellung aber nicht abschließt, kann den Händler unter Umständen aus der Reserve locken. Viele Online-Händler verschicken in solchen Fällen Erinnerungsmails. Manchmal bieten sie darin auch das jeweilige Produkt zu einem besseren Preis an, um den Kauf endlich zum Abschluss zu bringen. Diese Strategie lohnt sich für Anschaffungen, mit denen Kunden es nicht sonderlich eilig haben.
Amazon-Schnäppchen
Amazon bietet auf verschiedenen Plattformen Sonderangebote an. Es gibt zum Beispiel die sogenannten „Warehouse Deals“. Dabei handelt es sich meist um Retouren, die von Kunden an Amazon zurückgeschickt wurden. Der Ausdruck „Amazon renewed“ bezeichnet Artikel, die wiederaufbereitet wurden und sich somit kaum von Neuware unterscheiden. Diese gibt es teilweise zu deutlich günstigeren Preisen. Auch sogenannte „Blitzangebote“ oder Restposten können einen Blick wert sein. Außerdem bietet Amazon Spar-Abos an. Für Artikel, die nicht einmalig angeschafft werden, sondern zum alltäglichen Bedarf gehören, können Kunden ein Spar-Abo abschließen. Sie werden dann regelmäßig zugeschickt, wobei der Kunde den zeitlichen Abstand zuvor festlegt. Mit einem Spar-Abo gibt es fünf Prozent Rabatt, ab fünf Spar-Abos erhöht sich der Rabatt auf 15 Prozent. Es besteht dabei auch die Möglichkeit, das Abo einmal oder mehrmals auszusetzen. Das Spar-Abo kann sich für Artikel lohnen, die man immer benötigt, wie zum Beispiel Zahnpasta, Waschmittel oder Kaffee.
Versandkosten sparen
Um Versandkosten zu sparen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Amazon-Prime-Mitgliedschaft gibt es für 89,90 Euro im Jahr. Dafür fallen keine Versandkosten mehr an. Darüber hinaus ergeben sich weitere Vorteile, wie zum Beispiel die Nutzung des Streamingdienstes Prime Video. Die Prime-Mitgliedschaft kann alternativ auch monatlich gezahlt werden. Das kostet dann 8,99 Euro pro Monat. Aufs Jahr gerechnet zahlen Kunden damit drauf, doch der große Vorteil ist, dass sie die Mitgliedschaft so monatlich kündigen können. Sie kann also zum Beispiel um die Weihnachtszeit genutzt werden, wenn viel bestellt wird. Anschließend kann man wieder kündigen und hat die Kosten durch eingesparte Versandgebühren schnell wieder drin.
Wer kein Prime-Abo abschließen möchte, zahlt für Bestellungen unter 29 Euro in der Regel drei Euro Versandkosten. Gute Nachrichten besonders für Bücherwürmer: Wer ein Buch dazukauft, bekommt oft die komplette Bestellung versandkostenfrei. Der Preis des Buches spielt keine Rolle, es kann auch nur ein paar Cent kosten. Wichtig ist, dass es von Amazon selbst verschickt wird und nicht von einem anderen Anbieter.
Ein weiterer Trick für die gerissenen Einkäufer: Wer ein Buch vor dem Erscheinungsdatum mitbestellt, erhält oft ebenfalls die Versandkosten für die komplette Bestellung erstattet. Sobald die eigentliche Ware angekommen ist, können Kunden das Buch wieder stornieren.
Im Ausland bestellen
Amazon gibt es nicht nur in Deutschland. Es kann sich lohnen, auch in ausländischen Amazon-Shops zu stöbern. Auf amazon.com (USA), amazon.co.uk (Großbritannien) oder amazon.fr (Frankreich) können Kunden auch mit ihren deutschen Zugangsdaten bestellen. Hier gibt es teilweise eine größere Auswahl und günstigere Preise für bestimmte Artikel. Allerdings können hier höhere Versandkosten anfallen. Kunden sollten also genau vergleichen, welche Kosten am Ende entstehen würden.
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