Dass Millionen von Facebook-Informationen an die britische Analysefirma Cambridge Analytica weitergegeben wurden, sorgte erst kürzlich für Aufruhr in der Medienwelt. Seither sind sich viele Nutzer des sozialen Netzwerks nicht mehr sicher, was genau mit ihren Daten geschieht und wie sie sich überhaupt schützen können. Wer einige einfache Tipps befolgt, kann sich vor Datenmissbraucht bewahren.
Privatsphäre-Einstellungen überprüfen
In den Privatsphäre-Einstellungen können Sie festlegen, wer Ihre geposteten Inhalte sehen kann. Diese müssen nicht zwingend für die gesamte Öffentlichkeit sichtbar und zugänglich sein. Sie können in den Einstellungen festlegen, wer Ihnen Freundschaftsanfragen schicken oder Ihre Freundesliste ansehen kann. Außerdem können Sie relativ genau bestimmen, wer Ihre Beiträge sehen und auf sie reagieren darf. Sie können sich sogar von Beitrag zu Beitrag individuell entscheiden. Haben Sie in den Privatsphäre-Einstellungen angegeben, dass Beiträge nur für Kontakte aus Ihrer Freundesliste sichtbar sind, gilt das auch für jeden neuen Post. Doch wenn Sie zum Beispiel eine Suchanzeige über Facebook aufgeben und mehr Menschen erreichen möchten, können Sie die Einstellung für den ausgewählten Beitrag erweitern. Ihr Profil bleibt grundsätzlich auf privat eingestellt, aber der Beitrag wird öffentlich angezeigt.
Probieren Sie es einmal aus und ändern Sie Ihre Einstellungen. Anschließend können Sie auf Ihrem Profil die Option Anzeigen aus Sicht von… auswählen. Hier erfahren Sie nicht nur, was Facebook-Freunde auf Ihrem Profil sehen, sondern können sich auch ansehen, was für fremde Nutzer sichtbar ist.
App-Nutzung untersuchen
Sicherlich ist Ihnen bereits aufgefallen, dass Ihnen auf vielen verschiedenen Portalen angeboten wird, sich mit Ihrem Facebook-Profil zu registrieren. Das liegt daran, dass Facebook kein nach außen abgeschottetes Netzwerk ist. Es ist mit vielen Apps und Plattformen verbunden, die auf den ersten Blick gar nichts mit Facebook zu tun haben. Bei einer Registrierung können Sie Ihre Daten dann mit nur einem Klick übertragen – das geht natürlich schnell und einfach. In diesem Vorteil liegt aber gleichzeitig auch die Gefahr. Denn es ist wahrscheinlich, dass Sie früher oder später den Überblick verlieren. Wenn Sie sich mit Ihrem Facebook-Profil bei einem anderen Portal registrieren, geben Sie ihm die Einwilligung, auf Ihre Daten zuzugreifen. Loggen Sie sich bei Facebook ein und gehen Sie unter Einstellungen auf den Punkt Apps und Webseiten. Dort können Sie prüfen, wem Sie den Zugriff auf Ihre Daten erlaubt haben und diese Erlaubnis auch wieder rückgängig machen.
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Werbeprofil bearbeiten
Viele User wissen gar nicht, dass Facebook auf der Grundlage ihres Nutzerverhaltens ein Profil erstellt und es Werbetreibenden zugänglich macht. Diese haben damit die Möglichkeit, Ihre Interessen zu nutzen und Ihnen gezielt Werbung zuzuspielen. Wenn Sie unter Einstellungen den Punkt Werbeanzeigen auswählen, können Sie die jeweiligen Faktoren einsehen und teilweise ändern. Hier sind alle relevanten Interessengebiete aufgeführt und Sie können auswählen, welche auf Sie zutreffen.
Sicheres Passwort wählen
Um sich vor Hackern zu schützen, sollten Sie ein sicheres Passwort wählen. Natürlich liest man diesen Warnhinweis auf jedem zugangsgesicherten Portal, bei dem man sich anmeldet. Doch die wenigsten nehmen ihn auch ernst. Es kann aber entscheidend sein, wenn Hacker an Ihre E-Mail-Adresse gelangen. Mit einem unsicheren Passwort haben sie dann leichtes Spiel, Ihr Facebook-Konto zu hacken. Ein sicheres Passwort sollte nicht zu kurz sein und sowohl Buchstaben als auch Zahlen oder Sonderzeichen enthalten. Wählen Sie in keinem Fall Ihr Geburtsdatum oder ähnliche persönliche Daten.
Eigenes Verhalten hinterfragen
Alle Einstellungen nützen nichts, wenn Sie selbst unvorsichtig mit Ihren Daten umgehen. Wer wild drauflos postet und kommentiert, ohne vorher nachzudenken, kann sich nicht vollständig vor Datenmissbrauch schützen. Es soll nicht darum gehen, sich selbst den Spaß am Posten, Kommentieren und Liken zu verbieten. Doch bevor Sie sich diesen Spaß erlauben, denken Sie einen Moment darüber nach. Denn auch Inhalte, die zunächst harmlos erscheinen, können gefährlich werden. Den meisten Nutzern ist klar, dass sie Adressen, Kontodaten oder andere sensible Daten nicht einfach online stellen sollten. Dennoch passiert es schnell. Sie glauben, niemand würde ein Foto seines Personalausweises bei Facebook posten? Dann stellen Sie sich eine junge Frau vor, die bei ihrem Freund eingezogen ist und die Adresse auf dem Ausweis hat ändern lassen. Sie knippst ein Foto und postet es, ohne einen Gedanken an mögliche Konsequenzen zu verschwenden. Für sie zählt nur: Wir sind endlich zusammengezogen und das will ich der Welt zeigen.
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Gleiches gilt für viele weitere Stolpersteine. Vermeintliche Kleinigkeiten können zum Verhängnis werden. Wer zum Beispiel nach einem Umzug ein Foto seiner neuen Schlüssel postet, riskiert, dass Kriminelle den Schlüsselbart kopieren können. Ist das Foto auch noch mit einem Standort versehen, könnte es für Einbrecher kaum leichter sein.
Ein weiterer verbreiteter Fehler ist das Fotografieren und Posten der Bordkarte vor dem Urlaub. Grundsätzlich sollten QR-Codes und ähnliche Angaben auf Fotos nie sichtbar sein, weil diese dupliziert und missbraucht werden können.
Denken Sie also gut darüber nach, was Sie von sich preisgeben möchten. Legen Sie dies in den Einstellungen von Facebook fest und halten Sie sich vor allem auch selbst daran.
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