Wer den Traum vom Wochenendhaus verwirklichen will, hat in Deutschland die Qual der Wahl. Beliebte Urlaubsregionen mit erholsamer Atmosphäre und malerischen Landschaften gibt es sowohl an Nord- und Ostsee als auch im Süden zwischen Seen, Bergen und Wäldern.
Ferienimmobilien in Deutschland immer beliebter
Eine Ferienimmobilie in Deutschland hat viele Vorteile. Besitzer können dem Alltag spontaner, öfter und vor allem günstiger entfliehen. „Die Vorteile für den Erwerb einer Ferienimmobilie in Deutschland sind für die Eigentümer eine im Vergleich zum Ausland oftmals schnellere Erreichbarkeit als auch bereits vorhandene Kenntnisse über rechtliche Vorschriften und spezifische Kaufvorgänge“, zitiert FOCUS Online Aye Helsig, den Regionaldirektor Zentraleuropa bei FeWo-direkt.
Ferienimmobilien sind im Inland meistens günstiger als im Ausland. Außerdem ist der Kauf deutlich unkomplizierter. Denn im Ausland gelten andere Regeln und Gesetze, die sich schnell zu Kostenfallen entwickeln können. Darüber hinaus ist Urlaub im eigenen Land unter Deutschen beliebt. Deshalb kann sich eine Ferienimmobilie auch als Kapitalanlage und Altersvorsorge lohnen. „Deutschland dominiert als Standort immer stärker. 64 Prozent der Käufer entschieden sich in den vergangenen drei Jahren für das Inland. Erst dann folgen Spanien (9 Prozent), Italien (4) sowie Österreich (4). […] Im Schnitt kassieren die Eigentümer 12.800 Euro Mieteinnahmen im Jahr, das ergibt sechs Prozent Bruttorendite. Da können viele alternative Geldanlagen […] längst nicht mehr mithalten“, berichtet FOCUS Online.
Finanzierung: Der Kaufpreis ist nicht alles
Wer sich für eine Ferienimmobilie im eigenen Land entscheidet, hat es mit der Finanzierung deutlich leichter als im Ausland. Trotzdem müssen Interessenten neben dem reinen Kaufpreis noch eine Reihe weiterer Dinge beachten. Wer nicht von Anfang an die wichtigsten Nebenkosten im Blick hat, übersteigt beim Hauskauf schnell sein Budget. Grunderwerbsteuer, Notar-Kosten, Ausgaben für Gutachten, Renovierungsarbeiten und Versicherungen müssen einkalkuliert werden.
Außerdem muss ein Ferienhaus meistens als Zweitwohnsitz angemeldet werden. Es gibt Gemeinden, in denen dafür eine Zweitwohnsitzsteuer fällig wird. Je nach Region ist es unterschiedlich, ob und wie viel Steuer gezahlt werden muss. Im Durchschnitt beträgt der Steuersatz etwa 10 Prozent. Er kann aber auch niedriger oder höher ausfallen. Wird ein Ferienhaus teilweise vermietet, kann die Zweitwohnsitzsteuer für diese Zeiträume als Werbungskosten abgesetzt werden. Wer hauptsächlich vermietet und sich nur selten selbst im Haus aufhält, muss die Steuer meist nicht in voller Höhe zahlen.
Von der Region hängt ebenfalls ab, ob eine Orts- oder Kurtaxe gezahlt werden muss. Diese übernimmt aber nicht der Eigentümer, sondern der Feriengast. Es handelt sich dabei um eine Tourismus- und Fremdenverkehrsabgabe, die pro Tag berechnet wird. Sie liegt zwischen 0,50 und 3,50 Euro.
Den richtigen Ort finden
Die meisten Menschen, die mit dem Gedanken an ein Ferienhaus spielen, wissen schon, wo es sich befinden soll. Wer einen absoluten Lieblings-Ferienort hat, kennt sich dort in der Regel schon aus und ist sich mit seiner Entscheidung sicher. Wer sich allerdings für einen Ort entscheidet, in dem er erst ein Mal war, sollte erneut dort Urlaub machen. So können Interessenten die Gegend genau unter die Lupe nehmen.
Je nachdem, wie die Ferienimmobilie genutzt werden soll, spielen natürlich unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Ist sie nur zur Eigennutzung vorgesehen, kann der Eigentümer frei entscheiden, was ihm am besten gefällt. Soll sie aber auch an Feriengäste vermietet werden, ist eine attraktive Lage das A und O für den Erfolg.
Gibt es in der Nähe:
- eine gute Verkehrsanbindung?
- genügend Einkaufsmöglichkeiten?
- Kneipen, Bars und Restaurants?
- Ein gutes Freizeitangebot, ggf. auch für Kinder?
- Parks und Grünflächen?
- Besondere Attraktionen?
- Arztpraxen?
- dauerhafte Lärmquellen?
Achtung: Wer ein Ferienhaus kauft und irgendwann fest dort einziehen will, muss bei der Auswahl besonders aufpassen. Denn in Deutschland gibt es Sondergebiete, in denen man nicht dauerhaft wohnen darf. Immobilien in sogenannten Wochenend- oder Ferienhausgebieten können nicht als Erstwohnsitz angegeben und genutzt werden.
Gewerbliche Vermietung?
Wer eine Ferienwohnung gewerblich vermietet, muss Gewerbesteuer zahlen. Eine Ausnahme besteht, wenn die Einnahmen unter 17.500 Euro im Jahr liegen. Dann gilt die Kleinunternehmerregelung und es werden keine 19 Prozent Umsatzsteuer fällig.
Die Vermietung einer Ferienimmobilie zählt nicht automatisch als gewerbliche Tätigkeit. Dies ist erst der Fall, wenn zum Beispiel:
- die Ferienimmobilie dauerhaft vermietet und nicht selbst genutzt wird.
- die Ferienimmobilie einem Hotel- oder Pensionsbetrieb ähnelt (z.B. durch Zimmerservice).
- die Ferienimmobilie sich in einer Ferienwohnanlage befindet und die Vermietung durch einen entsprechenden Dienstleister verwaltet wird.
Ferienhaus versichern
Genau wie ein Eigenheim muss auch eine Ferienimmobilie gut abgesichert sein. Besonders wichtig ist die Wohngebäudeversicherung. Sie springt ein, wenn Schäden an der Immobilie entstehen und fängt sogar Kosten bis zum Totalverlust auf. Brennt das Haus also vollständig ab, sind Eigentümer auf der sicheren Seite.
Die Wohngebäudeversicherung zahlt für Schäden, die durch folgende Ereignisse verursacht wurden:
- Sturm
- Hagel
- Brand
- Blitz
- Explosion
- Wasserrohrbruch
Befindet sich die Immobilie in einer anfälligen Region, empfiehlt sich darüber hinaus die Elementarschadenversicherung. Für Elementarschäden durch Überschwemmung, Starkregen, Erdbeben oder Lawinen kommt die Wohngebäudeversicherung nämlich nicht auf. Hier lesen Sie mehr zum Thema.
Für Schäden an der Einrichtung kommt die Hausratversicherung auf. Da Eigentümer ihre Ferienimmobilien nicht immer im Blick haben, ist eine Hausratversicherung besonders wichtig. Einlaufender Regen durch ein undichtes Dach kann im Haus viel Schaden anrichten.
Alternative zum Ferienhaus?
Der Kauf einer Ferienimmobilie kommt nicht für jeden infrage. Manchen fehlt das nötige Kleingeld, andere haben keine Lust, sich um Vermietung und Instandhaltung zu kümmern, wieder andere möchten sich einfach nicht fest an eine Immobilie binden. Dann kann es eine tolle Alternative sein, einen Schrebergarten zu mieten. Die Kosten sind, ebenso wie der Aufwand, geringer. Trotzdem entsteht ein eigener Rückzugsort, der für entspannte Wochenenden und Urlaube genutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil: Wenn es doch nicht das Richtige ist, können Mieter sich jederzeit umentscheiden und den Schrebergarten wieder aufgeben.
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