Abzocke: Das Geschäft mit dem Tod

  • Lesezeit ca. 1:30 Minute
Sargträger bei einer Beerdigung
© carolynabooth/pixabay.com

Bei einem Trauerfall haben Angehörige meist größere Sorgen als die Kosten der Bestattung. Zumindest auf den ersten Blick. Im Nachhinein ereilt viele Hinterbliebene dann das böse Erwachen. Handeln Sie deshalb selbst in einer Ausnahmesituation wie einem Trauerfall nicht vorschnell.


Entscheiden Sie sich nicht blind, sondern achten Sie auf Warnzeichen, die unseriöse Bestatter ankündigen:

Zeitdruck

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Der Verstorbene muss nicht unmittelbar nach seinem Tod abtransportiert werden. Im Normalfall haben Angehörige 36 Stunden Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Lassen Sie sich nicht zu einer Wahl drängen, sondern vergleichen Sie in Ruhe verschiedene Angebote. Denn auch bei seriösen Bestattern können die Preise erheblich schwanken.

Bestatter wechseln

Zögern Sie nicht, auf den Bestatter Ihrer Wahl zu bestehen. Wenn zum Beispiel Altersheime einen Verstorbenen von einem bestimmten Bestatter abholen lassen, haben Angehörige das Recht darauf, ihn zu wechseln. Aus Überforderung oder Angst vor erneuten Kosten machen viele davon keinen Gebrauch. Der Bestatter, der den Verstorbenen abtransportiert hat, ist dazu verpflichtet, ihn zu übergeben und darf nur seine bisher erbrachten Leistungen berechnen.

Kostenvoranschlag

Einen seriösen Bestatter erkennen Sie daran, dass er sich für die Beratung Zeit nimmt und den Angehörigen in einem Kostenvoranschlag alle Kosten aufstellt und erklärt. Verzichtet der Bestatter darauf, ist es wahrscheinlich, dass es noch versteckte Kosten geben wird, die Sie im Nachhinein böse überraschen.

Sparpreise

Umgehen Sie auffällig günstige Angebote. Billige Komplettpreise sind meist nicht seriös, enthalten Fallen und verschweigen zusätzliche Kosten.

Emotionaler Druck

Lassen Sie keinen emotionalen Druck auf sich ausüben. Ein verbreiteter Trick von Bestattern ist es, Verstorbene in möglichst hochwertigen Särgen abzutransportieren. Angehörige haben leicht Scheu davor, den Verstorben in einen anderen, preiswerteren Sarg umlegen zu lassen. Lassen Sie sich nicht davon beeinflussen, wenn ein Bestatter fragt, was Ihnen der Verstorbene wert ist. Auf diese Weise versucht er, die Kosten in die Höhe zu treiben.

Angehörige schützen – Abzocke vermeiden

Vorsorge ist ratsam: Wer eine Sterbegeldversicherung abschließt, entlastet seine Angehörigen nicht nur finanziell. Es können auch Rahmenbedingungen festgelegt werden, nach denen die eigene Beerdigung verlaufen soll. Über verschiedene Bestatter und ihre Leistungen können Sie sich im Vorfeld und ohne emotionalen und zeitlichen Druck informieren. Angehörige haben dann mehr Sicherheit und lassen sich weniger von außen beeinflussen. Sie erhalten hilfreiche Anhaltspunkte zur Gestaltung der Beisetzung und sind froh, diese dem Willen des Verstorbenen entsprechend ausrichten zu können – die Chance, auf einen unseriösen Bestatter hereinzufallen, ist somit um einiges geringer.

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