Krankenkassen: Zusatzbeitrag soll massiv steigen

    23.06.2017
  • Lesezeit ca. 1 Minute
Positive Entwicklung
© sellingpix/de.fotolia.com

Die Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen sind hoch und trotzdem könnte der Zusatzbeitrag innerhalb der nächsten drei Jahre auf bis zu zwei Prozent steigen. Ersatzkassenchef, Uwe Klemens, erwartet höhere Belastungen für gesetzlich Versicherte. Trotz drohender Steigerung der Zusatzbeiträge gibt es Möglichkeiten Geld zu sparen.


„Wir haben ungefähr vier bis fünf Milliarden Euro Zusatzkosten pro Jahr, die durch die Umsetzung des Koalitionsvertrages jetzt schon zum Tragen kommen“, so Klemens' Erwartung zu steigenden Zusatzbeiträgen. Als Grund nennt er unter anderem die Änderungen in der Arzneimittel­verordnung und das Krankenhaus­strukturgesetz, aber auch die Gesetze zur Pflegestärkung. Die Bundesregierung widerspricht der Einschätzung des Ersatzkassenchefs. „Die Krankenkassen haben Finanzreserven von 16 Milliarden Euro momentan“, sagte Katja Angeli, Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums.

Durchschnittlich 1,1 Prozent Zusatzbeitrag

Im Oktober wird von einem Schätzerkreis ermittelt, wie sich der Zusatzbeitrag für die gesetzlich Versicherten für 2018 entwickelt. Aktuell liegt der allgemeine Beitragssatz fixiert bei 14,6 Prozent und wird je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen. Hinzu kommt für die Versicherten dann noch der Zusatzbeitrag, an dem sich die Arbeitgeber nicht beteiligen. Im Schnitt liegt der Zusatzbeitrag bei 1,1 Prozent. Zum Jahresanfang hoben 27 Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge für Versicherte an. Jüngst erhöhte zum 1. April die Kaufmännische Krankenkasse den Zusatzbeitrag um 0,3 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent.

Sparmöglichkeiten

Sollte eine gesetzliche Krankenkasse den Zusatzbeitrag erhöhen, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht und können sich eine günstigere Krankenkasse mit einem niedrigeren Zusatzbeitrag suchen.

Eine weitere Möglichkeit ist der Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV). Angestellte mit einem Einkommen von jährlich mindestens 57.600 Euro bzw. 4.800 Euro im Monat können in die PKV wechseln und so sparen. Auch Beamten, freiberuflich Tätigen oder Selbständigen steht die private Krankenversicherung offen, für diese Gruppen entfällt sogar die Einkommensgrenze. Auch Studierende haben die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Die PKV kann eine günstige Alternative zur gesetzlichen Versicherung mit Leistungsvorteilen sein.

Diese News hat Ihnen gefallen?

Dann freuen wir uns über eine Bewertung!

Ø 5 / 5 Sternen aus 2 Meinungen

Gut gezielte Tipps, die nicht jeder kennt!

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter