Zweifellos befindet sich die Arbeitswelt im Wandel. Die Zeiten, in denen es Arbeitnehmern in erster Linie nur um allgemeine Arbeitsbedingungen und die Höhe der Entlohnung ging, scheinen endgültig vorbei sein. Denn nach einer aktuellen Bitkom-Studie („Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.“) legen Angestellte auf zahlreiche Aspekte rund um ihre Beschäftigung immer größeren Wert. Die allgemeinen Ansprüche steigen also. Und dabei geht es bei Weitem nicht mehr nur um flexiblere Arbeitszeiten, regelmäßige Weiterbildungen und Ähnliches.
Vorstellungen in vielen Bereichen verändert
Nach den Ergebnissen der Studie wird Arbeitnehmern die sogenannte Work-Life-Balance immer wichtiger. Dabei geht es im Wesentlichen darum, Arbeit und Privatleben möglichst gut miteinander verbinden zu können – zum Beispiel durch eine freie Einteilung der Arbeitszeit. Aber auch das sogenannte Sabbatical, das Sabbatjahr, wird immer mehr Angestellten wichtig. Mittlerweile 60 Prozent wünschen sich diese Möglichkeit eines in regelmäßigen Abständen wiederkehrenden längeren Sonderurlaubs gegen entsprechende Einkommenskürzung.
Weitere Punkte, die Arbeitnehmern immer wichtiger werden, sind unter anderem die Mitbestimmung bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes (66 Prozent), Wünsche nach Arbeitszeitkonten (53 Prozent) und Gleitzeit (51 Prozent). Immerhin rund die Hälfte der Befragten wünschen sich ein vom Arbeitgeber bezahltes Tablet bzw. Smartphone (49 Prozent) oder die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten (49 Prozent). Ein weiterer wichtiger Wunsch ist die Möglichkeit der Kinderbetreuung (48 Prozent).
„New Work“ vor allem dank Digitalisierung
Vor allem neue Medien wie Smartphone und Tablet sind es, die neue Arbeitszeitmodelle ermöglichen und auch den Wunsch danach forcieren. Erst dadurch wird beispielsweise das Arbeiten im Homeoffice möglich – zumindest in bestimmten Branchen. Nach Ansicht von Bitkom-Präsident Achim Berg liegt darin für viele Arbeitnehmer der Schlüssel zum „mobilen, selbstbestimmten Arbeiten, ohne an feste Zeiten und Orte gebunden zu sein“. Viele Erwerbstätige setzten heute nicht mehr allein auf die Karriere, sondern wollten Erfolg im Beruf mit Zeit mit der Familie verbinden. Daher käme seiner Meinung auch eine allgemeine Zuversicht gegenüber der Digitalisierung. „Eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Berufstätigen sieht in der Digitalisierung eine Chance. Und die meisten derjenigen, die eher eine Gefahr sehen, blicken dennoch optimistisch in die Zukunft und halten ihren Arbeitsplatz auch langfristig für sicher“, so Berg.
„Herkömmliche“ Faktoren keineswegs unwichtig
Allerdings sind auch viele „herkömmliche“ Faktoren heutigen Arbeitnehmern nach wie vor wichtig. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit regelmäßiger Weiterbildungen (73 Prozent). Aber auch die Höhe der Entlohnung ist für die meisten Arbeitnehmer entscheidendes Qualitätsmerkmal für ihre Anstellung. Immerhin 61 Prozent wünschen sich ein überdurchschnittlich hohes Gehalt. Auch ein Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr ist für einen Großteil der Befragten sehr interessant. 59 Prozent der Studienteilnehmer würden sich ein solches Ticket wünschen.
Auch Gleichstellung immer wichtiger
Auch die Gleichstellung der Geschlechter ist Arbeitnehmern laut Studienergebnis immer wichtiger. Fast alle Teilnehmer (97 Prozent) wünschen, dass Frauen und Männer gleiches Geld für gleiche Arbeit erhalten. Immerhin 87 Prozent der Teilnehmer gaben dabei an, dass ihr aktueller Arbeitgeber das Thema Gleichstellung schon jetzt sehr ernst nehme. Interessant: Immerhin 79 Prozent der Teilnehmer sind der Meinung, dass differenziert zusammengesetzte Teams bessere Arbeitsergebnisse liefern. In diesem Kontext wurden etwa Unterschiede hinsichtlich Geschlecht, Herkunft oder Alter der Beschäftigten benannt.
„New Work“ bringt Arbeitsplatzveränderungen
Viele der erwähnten Ansprüche von Arbeitnehmern bringen schon heute sichtbare Veränderungen mit sich. So ist beispielsweise zu erkennen, dass sich neue Raumkonzepte Schritt für Schritt durchsetzen. Fast ein Drittel der Arbeitnehmer (31 Prozent) genießt einen Arbeitsplatz mit Rückzugsmöglichkeiten zum Stillarbeiten. Fast ebenso viele können auf eine Grünfläche mit Sitzgelegenheiten oder eine Terrasse zurückgreifen (30 Prozent). Einen vorhandenen Lounge-Bereich können 27 Prozent der Befragten nutzen. Dementgegen existieren immer weniger Einzelbüros. Nur noch jeder Vierte (25 Prozent) arbeitet allein im Büro. Mehrpersonenbüros sind dagegen häufiger anzutreffen (37 Prozent). 10 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, über keinen festen Arbeitsplatz zu verfügen.
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