In Deutschland leben 5,8 Millionen Menschen in zu kleinen Wohnungen. Das Statistische Bundesamt hat in einer Auswertung festgestellt, dass im Jahr 2017 sieben Prozent der Bevölkerung zu wenig Platz hatte.
Wann gilt eine Wohnung als zu klein?
Das Statistische Bundesamt ging in der Auswertung davon aus, dass eine Wohnung als überbelegt gilt, wenn im Verhältnis zur Personenzahl nicht genügend Zimmer vorhanden sind. Außerdem ist eine Wohnung zu klein, wenn einer (oder mehr) der folgenden Räume fehlen:
- Ein Gemeinschaftsraum / Wohnzimmer
- Ein Raum für jedes Paar
- Ein Raum für jede weitere Person ab 18 Jahren
- Ein Raum für zwei Kinder unter zwölf Jahren
- Ein Raum für zwei Kinder zwischen zwölf und 17 Jahren bei gleichem Geschlecht
- Ein Raum für jedes Kind zwischen zwölf und 17 Jahren bei unterschiedlichem Geschlecht
In zu kleinen Wohnungen leben demnach zum Beispiel Familien, in denen sich drei Kinder ein Zimmer teilen oder Eltern das Wohnzimmer gleichzeitig als Schlafzimmer nutzen.
Vor allem Alleinerziehende betroffen
Alleinerziehende und ihre Kinder leiden besonders unter knappem Wohnraum. Von allen Alleinerziehenden und Armutsgefährdeten leben ganze 19 Prozent in einer zu kleinen Wohnung. Auch Erwachsene mit ausländischem Pass sind mit 17 Prozent verhältnismäßig oft betroffen. Bei Erwachsenen mit einem deutschen Pass sind es hingegen nur sechs Prozent.
Unterschiede sind auch zwischen städtischem und ländlichem Wohnraum zu erkennen. In der Stadt leben elf Prozent in zu kleinen Wohnungen, während es auf dem Land nur vier Prozent sind.
Rentner haben mehr Platz
Im Durchschnitt stehen jedem Deutschen etwa 46 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. Rentner liegen mit 59 Quadratmeter deutlich über dem Durchschnitt. Vom Wohnraummangel sind sie teilweise am wenigsten betroffen. Viele Rentner leben sogar in zu großen Wohnungen, weil zum Beispiel der Partner verstorben oder die Kinder ausgezogen sind.
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Deutschland schneidet im Vergleich gut ab
Obwohl fast 6 Millionen Menschen betroffen sind, ist der Wohnraummangel in Deutschland allerdings noch überschaubar. Am höchsten ist die Überbelegung im EU-Vergleich in Osteuropa. In folgenden Ländern leben über 40 Prozent der Bevölkerung in beengten Wohnungen:
- Rumänien (47,0 %)
- Bulgarien (41,9 %)
- Lettland (41,9 %)
- Ungarn (40,5 %)
- Polen (40,5 %)
Am geringsten ist die Überbelegung in Malta (2,6 %), Zypern (2,8 %) und im Vereinigten Königreich (3,4 %).
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