Wer beim Zahnarzt lediglich die medizinische Grundversorgung benötigt, kann aufatmen. Diese wird von der gesetzlichen Krankenkasse gezahlt. Sobald aber Behandlungen notwendig werden, die darüber hinausgehen, wird es richtig teuer. Für eine Professionelle Zahnreinigung, Kunststofffüllungen im Backenzahn oder Füllungen aus Keramik oder Gold werden Patienten selbst zur Kasse gebeten. Oft stecken sie in einem Dilemma: Die teure Behandlung bezahlen oder darauf verzichten und riskieren, dass aus den Folgeschäden nur noch höhere Kosten entstehen?
Von Bonusheft bis Zahnarzt-Auktion
Es gibt einige Wege, die Kosten für Zahnersatz und andere Behandlungen zu verringern. Neben Klassikern wie dem Bonusheft kommen auch ausgefallenere Tricks infrage.
1. Das Bonusheft
Die wohl bekannteste Möglichkeit, Zahnarztkosten zu sparen, ist das sogenannte Bonusheft. Für jeden Zahnarztbesuch können Sie sich einen Stempel geben lassen. Wenn Sie regelmäßig beim Zahnarzt waren und keine Kontrolluntersuchung verpasst haben, erhalten Sie dafür einen Bonus von der Krankenkasse. Wurde das Heft fünf Jahre lückenlos geführt, zahlt die Krankenkasse einen Bonus von 20 Prozent zum Festzuschuss. Nach zehn Jahren gibt es 30 Prozent. Wenn also eine Behandlung ansteht, für die die Krankenkasse einen Festzuschuss von 200 Euro zahlt, erhalten Sie nach fünf Jahren 240 Euro und nach zehn Jahren 260 Euro. So können Sie den Eigenanteil für teure Behandlungen verringern.
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2. Zweitmeinung
Bevor Sie eine teure Behandlung durchführen lassen, können Sie eine Zweitmeinung oder sogar eine Drittmeinung einholen. Vor einer Behandlung wird Ihnen ein Heil- und Kostenplan ausgestellt. Diesen sollten Sie überprüfen lassen. Viele Ärzte setzen die teuerste Behandlung an, obwohl noch Spielraum nach unten wäre. Sie können den Heil- und Kostenplan entweder einem anderen Arzt zeigen oder bei Ihrer Krankenkasse nachfragen. Einige Kassen bieten eine kostenlose Überprüfung an.
3. Zusatzleistungen
Es kann sich auch anbieten, die Krankenkasse zu wechseln. Es gibt Kassen, die freiwillige Zusatzleistungen anbieten. Dazu gehören zum Beispiel Zuschüsse zur professionellen Zahnreinigung oder kostengünstige Angebote für Zahnersatz. Meistens sind diese Leistungen an bestimmte Bonusprogramme gekoppelt. Es kann sich lohnen, die verschiedenen Konditionen im Internet zu vergleichen.
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4. Zahnzusatzversicherung
Eine weitere Möglichkeit ist der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung. Wenn sie in jungen Jahren abgeschlossen wird und noch keine Zahn-Probleme vorherrschen, ist die Versicherung besonders günstig. Sie ist dann schon für ca. 5 Euro im Monat erhältlich. Die Zahnzusatzversicherung bietet sich im Grunde für jeden an. Denn um das Thema Zahnersatz kommt niemand herum. Stiftung Warentest hat herausgefunden, dass ab Mitte 40 fast jeder betroffen ist.
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5. Zahnarzt-Auktionen
Ein etwas ausgefallener Weg, um Zahnarztkosten zu sparen, führt über sogenannte Zahnarzt-Auktionen. Auf dem Portal zahngebot.de können Sie eine Auktion starten, indem Sie Ihren Heil- und Kostenplan hochladen. Zahnärzte aus Ihrer Nähe geben dann Gebote ab und Sie können sich für ein Angebot entscheiden. Daraufhin findet ein Beratungsgespräch mit dem ausgewählten Arzt statt und Sie können entscheiden, ob die Behandlung durchgeführt werden soll. Das Portal kooperiert mit der AOK Baden-Württemberg.
6. Behandlung in einer Uniklinik
An vielen Unikliniken in Deutschland gibt es Studenten, die nach Übungspatienten suchen. Das klingt im ersten Moment vielleicht abschreckend, doch wer Geld sparen will und etwas Geduld hat, ist hier gut beraten. Die Studenten arbeiten etwas langsamer, dafür ist die Behandlung wissenschaftlich auf höchstem Stand und zudem deutlich günstiger. Eingriffe finden außerdem stets unter Aufsicht eines erfahrenen Professors statt.
7. Behandlung im Ausland
In Ungarn, Polen oder Tschechien sind die Behandlungen wesentlich günstiger. Hier können Patienten oft die Hälfte sparen. Viele ausländische Ärzte haben sich deshalb sogar auf deutsche Patienten spezialisiert. Bei aufwendigen und teuren Behandlungen kann sich der Weg ins Ausland deshalb lohnen. Aber Achtung: Wenn es um Reklamation oder Nachbesserungen geht, bestehen kaum rechtliche Grundlagen. Sie sollten sich deshalb gründlich informieren, bevor Sie sich im Ausland behandeln lassen.
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